Dialog der Zeiten
Idee und Projektleitung Bernadette Schroeger, Sabine Schneider
1. Hintergrund/Kontext
Das Kunstprojekt nimmt seine Inspiration aus der Kunstsammlung und dem reichen Archiv der künstlerischen Arbeiten des VBK.
Die Sammlung, die seit über 150 Jahren in den Räumen des VBK verwahrt wird, erfährt aktuell eine besondere Aufmerksamkeit. Durch systematische Erfassung und die Umzugspläne in die neuen Räumlichkeiten im Jahr 2024 werden Archiv und Kunstsammlung in den Mittelpunkt der vereinsinternen und öffentlichen Wahrnehmung gerückt.
Die Idee ist, mit einer pointierten Ausstellung eine Brücke zu schaffen zwischen frühen künstlerischen Produktionen und Positionen von Künstlern des Vereins, die in der Sammlung vertreten sind, und der zeitgenössischen Kunst aktueller Mitglieder, der an dem Projekt teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler.
Auf diese Weise können sich - auch den Mitgliedern des VBK - überraschende Einblicke und neue Erkenntnisse über die kunsthistorisch interessante Säule des Vereins bieten.
2. Künstlerisches Projekt I Zwiegespräch durch Kunstwerke
Unter dem Titel "Dialog der Zeiten" soll den Künstlerinnen die Möglichkeit geboten werden, mit ausgewählten Werken und Künstlerpersönlichkeiten aus dem Archiv in einen kreativen Dialog zu treten. Es können Techniken oder Motivik der Arbeiten als Impulsgeber fungieren, aus der Fülle der Archivalien und Sammlungsstücke kann das künstlerische Zwiegespräch unter kunsthistorischen, individuellen psychologischen und philosophischen Gesichtspunkten geführt, an vergessene Künstler und Künstlerinnen und unbeachtete Viten kann erinnert werden. Zeittypische oder visionäre Themen, Techniken oder Materialien der „Dialogpartner“ können Ausgangspunkte und Anlässe für die künstlerischen Reflektionen und Korrespondenzen der eigenen Arbeit sein.
Jede interessierte Künstlerin, jeder Künstler wird eingeladen, im Archiv des VBK nach einer Künstlerpersönlichkeit zu suchen, die sie/ihn auf irgendeine Weise für eine künstlerische Korrespondenz anspricht.
Anhand der vorhandenen Listen mit Künstlernamen und Daten, Exponaten und Abbildungen kann eine spezifische Vorab-Recherche entwickelt werden. Durch die Auseinandersetzung mit dem hinterlassenen Werk, der historischen Figur und einer konkreten Arbeit soll eine künstlerische Bezugnahme, eine neue künstlerische Interpretation und somit ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart stattfinden.
Sichtbarmachung der Künstlergeschichte
Das Besondere an diesem Projekt ist der Dialog mit den Werken und Künstler*innen aus den Archiv- und Sammlungsbeständen des VBK. Dadurch wird eine Zeitschiene gebildet, die die Historie des VBK bis zur Gegenwart einschließt. Zudem können Biografien, Herkunft und Schaffensort der Künstlerinnen sowie Berliner Geschichte Teil der Ausstellung werden. In "Dialog der Zeiten" entsteht eine künstlerische Entdeckungsreise, die Vergangenes, Geschichte und Gegenwart, Wort und Bild miteinander verwebt. Das Projekt schafft einen Raum für Reflexion, Interpretation und Entdeckung, der frühere Generationen von Künstlern und Künstlerinnen in Berlin und die vielfältige Künstlergemeinschaft des VBK in einem neuen Licht präsentiert.
Hierbei werden mit bildkünstlerischen Mitteln neue Dimensionen der Erkenntnisgewinnung ermöglicht und die üblichen wortbasierten kunsthistorischen Untersuchungen erweitert bzw. ergänzt.
Verbindung mit Berlin und VBK
Das Projekt verknüpft Biografien, die Geschichten der Künstler*innen mit Berlin, möglicherweise mit dem engeren bezirklichen Umfeld und dem VBK selbst. Die Ausstellung wird somit zu einem Spiegel der Entwicklung der Bildkunst der 2.Hälfte 19.Jhdt, des 20.Jhdts und dem beginnenden 21.Jhdt., eingebettet in die Kulturgeschichte der Stadt.